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5.7.2004
Kommentar
Ohne die Minister

04. Juni 2004 Die Kultusminister halten an der Rechtschreibreform fest. Eine Rücknahme wird es nicht mehr geben. Die ist erwartet, aber auch befürchtet worden. Es hängt nun alles davon ab, wie der künftige "Rat für deutsche Rechtschreibung" besetzt wird.

Die Zwischenstaatliche Kommission jedenfalls wird kein weiteres Unheil anrichten, aber kann der "Rat" ein verkorkstes Regelwerk so bearbeiten, daß auch die Schreiber, deren Beruf daran hängt, es mehrheitlich akzeptieren? Es gibt jedenfalls allen Anlaß zu der Vermutung, daß die Kultusminister den Rat "so" konzipieren werden, daß sie ein für allemal die Verantwortung für die weitere Entwicklung der Reform los sind.

So werden möglicherweise nur Institutionen für den "Rat" nominiert, die ihre Kandidaten selbst auswählen müssen. Darüber hinaus müßte er mit einer Entscheidungsbefugnis möglichst nach dem Einstimmigkeitsprinzip ausgestattet sein. Vor allem aber darf es keine festgelegte Arbeitsgrundlage geben. Sollte der Rat nicht befugt sein, einzelne Regeln zu ändern, zu streichen oder gar die ganze Reform für mißlungen zu erklären, bleibt er eine politische Alibiveranstaltung.


Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5.6.2004; per Mail geschickt bekommen...

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