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8. Juli 2004
Deutscher Elternverein hofft auf ein Kippen der Rechtschreibreform

Braunschweig (ddp). Ein Jahr vor dem endgültigen In-Kraft-Treten der neuen Rechtschreibung ist der Deutsche Elternverein (DEV) zuversichtlich, dass die umstrittene Reform doch noch gekippt werden kann. Obwohl die Kultusministerkonferenz offenbar an dem Termin August 2005 festhalte, scheine nun erneut Bewegung in den Streit zu kommen, sagte DEV-Vorsitzende Heidemarie Mundlos am Donnerstag in Braunschweig.
Die jüngsten Rücknahmeforderungen mehrerer Ministerpräsidenten bestärkten den bundesweiten Dachverband der Landeselternvereine in seiner konsequent ablehnenden Haltung. Zuletzt hatte der Verein Ende Mai bei den Kultus- und Wissenschaftsministern aller Bundesländer ein Überdenken der Reform angemahnt.
Mundlos betonte, noch sei es nicht zu spät, die Reform als «Irrweg von Anfang an» zu erkennen und zu stoppen. Der im deutschen Sprachraum inzwischen durch Verwirrung und Verunsicherung angerichtete Schaden sei «immens und werde durch dauernde Nachbesserungen - verbunden mit ständig korrigierte Neuauflagen von Wörterbüchern und Schulbüchern - noch weiter steigen». Der Ausweg könne nur in der Rückkehr zur «bewährten Rechtschreibung» liegen.

Wulff bekräftigt Kritik an Rechtschreibreform

Braunschweig (ddp-nrd). Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat seine massive Kritik an der neuen Rechtschreibung bekräftigt. Die Reform habe nur «zu Verwirrung und Unsicherheit» geführt, sagte er der «Braunschweiger Zeitung» (Donnerstagausgabe). Er fügte hinzu: «Die Reform ist ein großer Fehler, die Folgen sind verheerend.»
Um eine Korrektur zu erreichen, setzt Wulff nun auf die Ministerpräsidenten der Länder. Unter ihnen will er zusammen mit dem saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller (CDU) weitere Verbündete suchen. Es sei ein «Irrsinn» gewesen, das Kulturgut Sprache einer Kommission zu übertragen, sagte Wulff. Die Kultusministerkonferenz könne des Themas nun nicht mehr Herr werden.
«Sprache ist kein Deutungsinstrument für Bürokraten», betonte Wulff. Er zeigte sich zuversichtlich, «dass noch alles zurückgedreht werden kann». Erste Reaktionen seien ermutigend.
In einem Brief an die Ministerpräsidenten der Länder hatten auch 60 Rechtswissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gefordert, mit einem «Machtwort» Schaden für die deutsche Sprachgemeinschaft abzuwenden.


Quelle: Neue Musik Zeitung, nmz-red/leipzig; per Mail geschickt bekommen...

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